Dilution – Farbverdünnung – auch Farbmutantenalopezie genannt
Was ist Dilution?
Das Dilute-Gen (vom engl. dilution = Farbverdünnung) ist verantwortlich für die Intensität der Fellfarbe, indem es die Anzahl an Pigmenten im Haarschaft beeinflusst. Es handelt sich also um ein Gen, welches für eine „Verklumpung“ des Melanins sorgt, das zur Folge hat, dass die Farben aufhellen. Das Gen „D“ bewirkt somit eine intensive Pigmentierung, „d“ dagegen eine abgeschwächte. Es gibt zwei Varianten der Farbverdünnung: „Blau“ (= abgeschwächte Farbe von der schwarz-roten Fellfarbe) und „Isabell“ (= abgeschwächte Farbe von der roten Fellfarbe).
Was verursacht die Disposition?
Die blaugraue Fellfarbe dieser Hunde wird durch eine genetische Mutation hervorgerufen. Durch diese Mutation werden abnormal gefärbte Haare gebildet, was bei einigen Rassen allerdings gewünscht ist, wie zum Beispiel bei der Deutschen Dogge.
Beim Bolonka Zwetna ist das Aufhellen der Farben nicht gewünscht. Des Weiteren hat man festgestellt, dass die unerwünschte Variante (d/d) mit der Alopezie (= Haarausfall) im Zusammenhang steht. Bei der Alopezie fallen teilweise Haare aus. Das Haar ist schütt, bricht ab und es kann zu Juckreiz kommen. Außerdem sind diese Hunde für rezidivierende bakterielle Hautinfektionen prädestiniert.
Die helle Farbmutation wird rezessiv vererbt, das heißt, beide Elterntiere eines Hundes können Träger des mutierten Gens sein, obwohl sie selber nicht hell sein müssen. Es gibt einen Gentest, der die Trägertiere für eine Farbmutation erkennt. Aber es gibt bisher keinen Test, der erkennt, welche Hunde mit der Farbmutante dann auch eine Farbmutantenalopezie entwickeln.
Wie äußert sich eine Farbmutanten-Alopezie?
Betroffene Hunde sind bei der Geburt unauffällig. Sie entwickeln im Alter zwischen 6 Monaten und 2 Jahren die ersten Symptome: Ausdünnen der Haare, leichte Schuppung, meist über den Rücken. Normal gefärbte Hautbezirke (z. B. bei gefleckten Hunden) sind nicht betroffen. Häufig entwickelt sich in den betroffenen Gebieten eine sekundäre Pyodermie (bakterielle Hautentzündung), die den Hund stört und Juckreiz verursachen kann.
Den Verdacht der Erkrankung kann der Tierarzt schon mit den klinischen Symptomen und einer Haarprobe (Trichogramm) stellen. Für eine definitive Diagnose braucht es jedoch Hautbiopsien, die histologisch untersucht werden.
Kann eine Farbmutanten-Alopezie behandelt werden?
Es ist keine spezifische Therapie bekannt, welche die Pigmentstörung und -verklumpung behandeln könnte. Eine symptomatische Therapie kann mit milden antiseborrhoeischen und/oder antibakteriellen Shampoos erfolgen. Bei sekundärer Pyodermie muss diese mit 3- bis 4-wöchiger Antibiotikagabe therapiert werden, am besten zusammen mit einem antibakteriellen Shampoo.
Der Haarverlust ist irreversibel. Der Hund braucht meist eine dauerhafte Hautpflege, welche die mögliche wiederkehrende Alopezie vorbeugen soll.
Was soll weiter beachtet werden?
Da der Vererbungsmodus der hellen Farbmutation und damit das Risiko der Erkrankung bekannt ist, sind zuchthygienische Maßnahmen sehr effektiv und auf jeden Fall zu empfehlen. Es muss durch genetische Test festgestellt werden, ob die Tiere reinerbig oder Trägertiere sind. Zwei Trägertiere des mutierten Gens sollten unter keinen Umständen miteinander verpaart werden.
Da das große D, das sogenannte Wildtyp-Allel, dominant ist, sind Trägertiere nicht krank! (D/d) Sie tragen lediglich die genetische Veranlagung zur Vererbung des kleinen d, die zusammen mit einem anderen Trägertier oder schlimmer – einem betroffenen Tier (d/d) – ‚kranke‘ Welpen hervorbringen kann.
Mit betroffenen Hunden, das bedeutet Hunden, die die genetische Variante d/d tragen, sollte auf keinen Fall gezüchtet werden. Die Elterntiere der betroffenen Hunde dürfen nicht mehr verpaart werden, um eine weitere Verbreitung der Genmutation zu vermeiden.
Weiterführende Links:
Buchtipp: Augen auf beim Hunde- und Welpenkauf